Fast jeder fünfte Krankenhauspatient in Deutschland hat Diabetes
Diabetes ist in deutschen Kliniken weit verbreitet: Eine aktuelle Auswertung zeigt, dass fast 19 % aller stationären Patienten an der Stoffwechselerkrankung leiden – deutlich mehr als in der Allgemeinbevölkerung.
Krankenhausdaten zeigen alarmierende Prävalenz
Auf dem diesjährigen Diabetes-Kongress in Berlin wurde eine aktuelle Analyse der DRG-Statistik vorgestellt, die für das Jahr 2023 eine Diabetes-Prävalenz von 18,8 % unter stationär behandelten Patienten ergab. Die Untersuchung stammt von Marie Auzanneau von der Universität Ulm und basiert auf der Fallpauschalen-basierten Krankenhausstatistik (DRG).
Deutlich höher als in der Allgemeinbevölkerung
Zum Vergleich: In der Allgemeinbevölkerung lag die Prävalenz ärztlich diagnostizierter Diabetesfälle laut Robert-Koch-Institut (RKI) im Jahr 2022 bei 10,2 %. Zusätzlich wird von einer Dunkelziffer nicht erkannter Fälle ausgegangen. Der hohe Anteil in Kliniken lässt sich dadurch erklären, dass Diabetes häufig mit anderen Erkrankungen einhergeht, die eine stationäre Behandlung notwendig machen.
Typ-2-Diabetes dominiert das Bild
Von den 14,8 Millionen stationären Patienten in Deutschland im Jahr 2023 litten 2,8 Millionen an Diabetes. Die meisten Fälle entfielen auf Typ-2-Diabetes, der mit 17,4 % den Großteil der dokumentierten Fälle ausmachte. Typ-1-Diabetes wurde bei 0,5 %, Gestationsdiabetes bei 0,4 % der Patienten erfasst.
Hauptdiagnose nur in wenigen Fällen Diabetes
Trotz der hohen Prävalenz war nur bei 6 % der stationär aufgenommenen Patienten der Diabetes mellitus die Hauptdiagnose. In den meisten Fällen wurden Betroffene wegen anderer Erkrankungen behandelt – der Diabetes wurde dabei als Begleiterkrankung erfasst.
Tendenz weiter steigend
Im Vergleich zu 2015 (Prävalenz: 18,3 %) zeigt sich ein leichter, aber stetiger Anstieg. Da bei der stationären Aufnahme kein routinemäßiges Screening auf Diabetes erfolgt, könnte die tatsächliche Zahl sogar noch höher liegen.
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