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Ärztekammer wettert gegen geförderte Medizin-Studienplätze

Von Knebelverträgen spricht die Ärztekammer und von Medizinern zweiter Wahl, die durch die geförderten Studienplätze entstehen. Mit Aufnahmetests versucht man in Österreich die geeignetsten Medizinerinnen und Mediziner schon vor dem Studienbeginn zu finden.

Die besten zwölf bis 18 Prozent beim Aufnahmetest erhalten für gewöhnlich einen Studienplatz. Um einen der gewidmeten Studienplätze zu bekommen, reicht es im besten Viertel aller am Test Teilnehmenden zu sein. "Ein Qualitätsverlust ist somit garantiert", erklärt dazu Harald Mayer, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) und Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte. Im "Morgenjournal" auf Ö1 spricht er sogar von "Medizinern zweiter Wahl oder minderer Qualität".

In Österreich können künftig Medizinstudienplätze im öffentlichen Interesse gewidmet werden. Die Bundesländer, die ÖGK, das Innen- und das Verteidigungsministerium können ab dem kommenden Studienjahr 85 Studienplätze mit ausgewählten Kandidatinnen und Kandidaten belegen. Die Bedingung dafür ist, dass nach erfolgreichem Abschluss in dem jeweiligen Bundesland oder für die jeweilige Institution gearbeitet wird.
 

Beruf attraktivieren statt Studium fördern

"Was mich stört", konkretisiert er, "ist, dass die Zugangsberechtigung an eine Selbstverpflichtung geknüpft ist und, wenn man sich verpflichtet, dann mit einem schlechteren Testergebnis trotzdem einen Studienplatz bekommen kann." Knebelverträge mit höchst fragwürdigen Verpflichtungsszenarien lehne er strikt ab. So würde man den Ärztemangel sicher nicht stoppen können, ohne einen Qualitätsverlust in unserer Gesundheitsversorgung zu erleiden. "Stattdessen sollten wir den Arztberuf generell so attraktiv machen, dass die Jungen diesen mit Freude und ohne jahrelange Verpflichtungen und drohende Rückzahlungen der Fördermittel ausüben wollen", erklärte Mayer am Mittwoch in einer Aussendung der Ärztekammer.

Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) sieht die Sache anders: "Ich teile diese Meinung überhaupt nicht. Die Studierenden sind selbstverständlich höchstqualifizierte Personen. Die Verträge, die hier angeboten werden, sind sehr attraktiv."

Lesen Sie den gesamten Artikel hier.

 

  Quelle: derstandard.at (02.04.2024 - LW)
 
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