Zukunft der Medizin sehen viele düster
Sieben von zehn Befragten aus Mitteldeutschland machen sich Sorgen um die medizinische Versorgung in den nächsten Jahren. Sie fürchten unter anderem weiter steigende Kosten und dass die Qualität der Behandlungen nachlässt.
Die Befragung mit 21.000 Teilnehmern zeigt auch, dass die Furcht vor Verschlechterungen in der medizinischen Versorgung auf dem Land und in Sachsen-Anhalt größer sind.
- Vor allem die Verfügbarkeit von medizinischer Hilfe, aber auch steigende Kosten und möglicherweise nachlassende Qualität der medizinischen Versorgung sehen viele als Probleme.
- Mehrheit findet Sprechstunden über Video sinnvoll, um Versorgungsprobleme abzumildern
- Nur die Hälfte der Befragten sieht Nutzen von KI in Medizin
Schon jetzt reicht aus Sicht von vier von zehn Befragten die medizinische Versorgung vor Ort nicht aus. "Im Altmarkkreis sind kaum noch Fachärzte. Man muss immer hunderte Kilometer fahren", schreibt Nancy (44). Bei MDRfragt-Teilnehmer Ulrich (65) fehlen nicht nur Fachärzte. Im letzten Jahr hat in seiner Gemeinde die Hausarztpraxis zugemacht, aus Altersgründen. Bis jetzt konnte keine Nachfolge gefunden werden. "Hausärztliche Aufgaben erledigen jetzt die KV-Ärzte im Erzgebirgsklinikum Annaberg-Buchholz an zwei Tagen pro Woche, plus am Wochenende für je ein paar Stunden. Zeitiges Kommen sichert gute Plätze und überschaubare Wartezeiten", schreibt Ulrich.
Laut der aktuellen Befragung von MDRfragt gibt es bei der medizinischen Versorgung offensichtlich deutliche Unterschiede zwischen Stadt und Land: In den Städten sind 7 von 10 mit der aktuellen Situation zufrieden. In ländlichen Regionen dagegen sind das deutlich weniger. Nur etwa die Hälfte der Teilnehmenden (48 Prozent) zeigen sich hier zufrieden mit der Versorgung.
Mehrheit befürchtet weitere Verschlechterung bei medizinischer Versorgung
Die Probleme in der medizinischen Versorgung könnten noch größer werden als jetzt schon. Das sorgt eine deutliche Mehrheit der Teilnehmenden aus der MDRfragt-Gemeinschaft (71 Prozent). "Gerade Kinderärzte sind hier in der Region Mangelware. Viele sind schon sehr alt und gehen bald in Rente. Dann stehen wir mit kranken Kindern da und wissen nicht weiter", beschreibt Celine (24) aus dem Erzgebirgskreis ihre große Sorge für die kommenden Jahre. Eva (31) aus dem Landkreis Stendal weist auf einen weiteren kritischen Punkt hin: "Verfügbarkeit und Qualität hängen eng zusammen: Wenn ich die einzige Ärztin in einem bestimmten Fachgebiet im Umkreis bin, ist es egal, ob ich gute Arbeit mache, oder nicht, meine Praxis wird trotzdem gut besucht sein." "Meine Angst ist, dass ich im Alter die Kassenbeiträge und medizinische Zuzahlung oder generell medizinische Versorgung nicht bezahlen kann", schreibt Andrea (65) aus dem Landkreis Görlitz.
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