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Hessen’s Krankenhäuser digital vernetzt

Im Projekt TeleCovid Hessen haben sich 78 hessische Krankenhäuser mit der TeleCOVID App vernetzt. Schnelle, unkomplizierte fachliche Ersteinschätzungen und schnelle kollegiale Abstimmungen sind nun über verschiedene Häuser hinweg möglich.

Projektziel: Verbesserte Kommunikation und fachlicher Austausch

Seit März 2021 wurden 78 hessische Maximalversorger, Universitätskliniken und kleinere Krankenhäuser in sechs Versorgungsgebieten flächendeckend mit der telemedizinischen App TeleCOVID vernetzt. Prof. Dr. Dr. Kai Zacharowski vom Universitätsklinikum Frankfurt am Main und Prof. Dr. Ralf Muellenbach vom Klinikum Kassel gehören zu den Wegbereitern des Projekts. Das hessische Ministerium für Integration und Soziales (HMSI) unterstützt auf organisatorischer und finanzieller Ebene. Die Verbesserung der Kommunikation zwischen Krankenhäusern und des fachlichen Austauschs bei schwerkranken Intensivpatienten sowie die Stärkung der intensivmedizinischen Versorgungstrukturen, insbesondere in den ländlichen Regionen, waren Ziel des Projektes.

Bereits über 160 Konsile datenschutzkonform abgehalten

Mithilfe der TeleCovid App können Patienteninformationen wie Laborbefunde, Röntgenbilder, Beatmungs- oder Patientenkurven ausgetauscht werden. Anfragen von MedizinerInnen können an andere Kliniken gesendet und mit hochauflösendem Bildmaterial hinterlegt werden. Über 160 Konsile wurden mit der Anwendung bislang getätigt.

Weil die App nicht auf Krankenhausinformationssysteme zugreift, ist sichergestellt, dass sie einfach und voraussetzungsfrei in jedem Krankenhaus funktioniert. Im Gegensatz zu der verbreiteten Kommunikation über private Mobiltelefone, erfolgt die Übertragung von Bilddateien und Videotelefonie datenschutzkonform in einer verschlüsselten, geschützten Umgebung. Datentransfer und Videotelefonie entsprechen den höchsten Datenschutzstandards und wurden im Vorfeld mit dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration sowie dem Hessischen Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit abgestimmt.

Alle Beteiligten profitieren

In dringenden Fällen kann mithilfe eines schnellen Datenaustauschs zügig über geeignete Therapiemaßnahmen entschieden oder per Videotelefonie eine Visite direkt am Krankenbett abgehalten werden. Im Vergleich zu Telefon und E-Mail wird der fachliche Austausch verbessert und die Versorgungsqualität positiv beeinflusst. Kleinere Krankenhäuser können bei Notfällen auf die Unterstützung erfahrener IntensivmedizinerInnen aus großen beratenden Krankenhäusern zurückgreifen. PatientInnen können länger heimatnah versorgt werden.

Auch vor dem Hintergrund der Ressourcenknappheit während einer Pandemie ergeben sich Vorteile, da die Auswahl der Zielkliniken entsprechend der vorhandenen Ressourcen erfolgen kann. Damit wird ein wichtiger Beitrag geleistet, eine Überlastung der stationären Versorgung zu verhindern.

Notwendige Verlegungen können besser organisiert und frühzeitig durchgeführt werden, da Intensivmediziner schnell einen Eindruck über den PatientIn erlangen, eine Verlegung in die richtige Zielklinik veranlassen oder sich gegen eine Verlegung entscheiden können.

Die TeleCOVID App wurde dieses Jahr im Mai 2022 mit dem dritten Platz des deutschen Telemedizinpreises ausgezeichnet.

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  Quelle: getinge.com (25.11.2022 LW)
 
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